Eine ungewöhnliche Ausstellung zweier Schriftkünstler kann vom 1. April bis zum 1. Mai in der Villa Meixner angesehen werden. Katharina Pieper (Homburg/Saar) und Jean Larcher (Paris) zeigen kalligrafische Arbeiten, jeder in seiner persönlichen Weise. Beide widmen sich dem Thema „Jazz und Blues“ und wichtigen Künstlern dieser Musikrichtung, quasi als Hommage an Musiker wie B.B. King, Ella Fitzgerald, T-Bone Walker oder Muddy Waters. Während die studierte Designerin Katharina Pieper (Jahrgang 1962) ihren eigenen rhythmisch-malerischen Schriftstil entwickelt hat, arbeitet der Spezialist für exakte und kreative Schriftanwendung Jean Larcher (Jahrgang 1947) eher typografisch. In Acryl-Gouache-Collage-Mischtechniken auf Leinwand verbinden beide Schriftkünstler, die in Fachkreisen eine große internationale Anerkennung besitzen und bereits in St. Petersburg, Korea oder den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgestellt haben, Schrift mit Malerei und Grafik mit Kalligrafie. Die Kunst des ausdrucksvollen Schreibens, wie man heute die Kalligrafie treffender bezeichnen könnte, genießt in asiatischen oder orientalischen Ländern höchstes Ansehen, während sie bei uns im lateinischen Schriftenkreis ein Schattendasein führt. Beide Schriftkünstler sind Botschafter eines traditionellen Kulturguts, das sie auch in Kursen und Seminaren sowie Büchern und zahlreichen Publikationen weltweit verbreiten.