INTERVIEWS MIT KATHARINA PIEPER
(einige ausgewählte)
März 2020
Interview von Jennifer Klein am 10.3.2020 (kurz vor dem ersten Lockdown),
Einblick in das Museum für Kalligrafie und Handschrift der Stiftung Schriftkultur im Gut Königsbruch,
ganzseitiger Bericht in der Saarbrücker Zeitung in der Serie MUSEEN IM SAARLAND vom 27.03.2020
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14.7.2018
Interview von Konstanze Führlbeck, Rheinpfalz
zur neuen Galerie und dem Museum für Kalligrafie und Handschrift im Gut Königsbruch in Homburg
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13.09.2016
Interview für "Le Périodique" von INTERLIGNE (Kalligrafie-Gesellschaft in Belgien), Seite 32 bis 41.
Die Organisatorin Geneviève Benoit schreibt in der Ankündigung für ihre Abonnenten:
"Dans ce périodique 33, vous y trouverez :
.....
"- Une magnifique rencontre avec une calligraphe étrangère : Katharina Pieper.
Katharina a répondu de suite oui pour cette interview. J’ai pu échanger avec une
très grande calligraphe, gentille, accessible et qui a pris la peine de me répondre en français ! Merci Katharina !
- Une planche de 1996, magnifique bâtarde, mise au point par Katharina Pieper.
.....
Die Zeitschrift kann hier als PDF eingesehen werden.
(Die ersten Seiten...)
9.12.2015
Interview von Helene Kelm (Berlin) im Rahmen der Abiturvorbereitungen für den Kunstunterricht
6. 10. 2011
Interview von Harald Süß für "Die deutsche Schrift",
Vierteljahresschrift zur Förderung der deutschen Schrift und Sprache,
3/2011, 179. Folge, 78. Jahrgang
...
Titel und Rückseite der Zeitschrift
zur Seite des Bundes für deutsche Schrift und Sprache
11.02.2011
Interview von David Heppner für die Seite hobbymap.de
"Es ist das Handgemachte, das im Gegensatz zur Stereotypie des Computerschriftbilds
Tradition und Ursprünglichkeit versinnbildlicht."
Wie Sie alle wissen, ist die Kalligrafie natürlich nicht mein "Hobby" sondern mein Beruf, meine Passion...
Weiteres kann hier nachgelesen werden:
Saarbrücker Zeitung vom 13. Februar 2009
Artikel
über Katharina Pieper als Schriftkünstlerin und Dozentin
für Schrift
anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Füllfederhalters
www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte/homburg/Homburg;art2802,2794879
Am
18. August 2008 besuchte die Kunsthistorikerin Verena Paul
Katharina in ihrem Atelier. Es wurde ein interessantes, langes und
gegenseitig befruchtendes Gespräch. Das komplette Interview
können Sie im "Portal Kunstgeschichte"
nachlesen:
Interview von Verena Paul mit Katharina Pieper
hier als frühere Version komplett und einfach anzusehen (ohne Blättern)
Interview mit CaligrafiAR (Buenos Aires - Argentinien)
Die argentinische Kalligrafie-Gesellschaft CalligrafiAr befragte Katharina 2006 über ihre Ausbildung,
ihre Lehrerfahrung und den persönlichen Blickwinkel ihrer künstlerischen Arbeit.
Juli/july 2006 (Englisch/Spanisch) - english/spanish
by Silvina Viola
Interview
für das Dresdener Universitätsjournal am 15.5.2007, 18. Jg., Nr
9
anlässlich der Ausstellung "Texturen des Herzens" im Herzzentrum
Dresden
Das Interview führte Dagmar Möbius/Dresden
Interview
für den Berchtesgadener Anzeiger, 28./30. September 2001: ________________________________________________________________ 1) Wie kamen Sie zu Ihrem Metier? Was hat Sie an der Schrift als Berufsaufgabe gereizt? K.P.: Durch mein Studium "Kommunikationsdesign" in Wiesbaden habe ich Professor Werner Schneider kennengelernt. Seine Kompetenz und sein Enthusiasmus waren mein Einstieg in die "Faszination Schrift". Direkt nach meinem Studium folgten Lehraufträge für Schrift an den Fachhochschulen Mainz und Saarbrücken. So ergab sich der weitere Lebensweg. Während meiner inzwischen fast 20jährigen Berufserfahrung musste ich viele Tiefschläge und Veränderungen einstecken. Das Medium Computer hat die Welt des Grafik Design während dieser Zeit komplett verwandelt. 2) Was ist das Faszinierende am langsamen Medium Handschrift oder gar Kalligraphie? K.P.: So langsam muss das gar nicht sein! Alles ist relativ! Man kann sehr expressiv und schnell eine Zeichenfolge aufs Papier setzen. Und hier ist es, wie so oft: das schwere ist das scheinbar leichte! Das, was wie hingeschwebt aussieht, ist am allerschwierigsten! Viele Jahre konzentrierten Übens sind hier vonnöten, um eine exzellente Qualität zu erhalten. Die historischen Schriftformen können natürlich nicht so schnell geschrieben werden, da haben Sie schon recht. Hier bedarf es Zeit und Ruhe, und oft dauert es sogar länger, bis die Linien gezogen oder die Textmenge ausgerechnet ist als das Schreiben selbst. Doch es fasziniert mich, da§ man mit ausdrucksvoll gestalteter Schrift ganz wunderbar und adäquat Inhalte sichtbar machen kann. Und: ein Betrachter kann es sogar noch lesen und damit erfassen. Doch auch hier gilt wieder: schon die äußere Form kann auf den Inhalt hinweisen, so da§ es sich sogar erübrigen kann, das Geschriebene zu lesen. Semantische Schriftgestaltung nennen wir dies. Hier steht die Lesbarkeit nicht an erster Stelle. Mittels Schrift, Zeichen, Alphabet können Gefühle und Gedanken sichtbar gemacht werden. All unsere Kultur steckt in den Zeichen des Alphabets. 3) Worin unterscheidet sich eine schöne Handschrift von perfekter Maschinen- oder Computerschrift - abgesehen von der Funktionalität? K.P.: Eine (schöne) Handschrift ist immer individuell und ganz persönlich. Gedanken und Gefühle können sichtbar gemacht werden. Das macht die Schrift menschlich. Der Mensch ist nicht perfekt, und so kann eine handgeschriebene Schrift auch nicht "perfekt" sein. Der Computer täuscht Perfektion vor. Das macht die Computerschrift steril und unmenschlich. Damit möchte ich nicht sagen, daß es nicht auch ausgezeichnete Computerschriften gibt. Doch diese müssen unbedingt von Fachleuten geschaffen werden und nicht von solchen, die sich dafür halten. 4) Computer "erleichtern" uns immer mehr das Arbeitsleben. Bald sprechen wir mit den GerŠten, und es erscheint dann ein schriftlicher Text. Wohin entwickelt sich Ihrer Meinung nach unsere Schreibkultur? K.P.: Das stimmt, die technische Entwicklung geht so rasant vonstatten, da§ wir nur noch staunen können. Die Handschrift besitzt in den Schulen einen immer geringeren Stellenwert. Selbst die Lehrenden können oft nicht mehr gut, geschweige denn schön schreiben. Das ist ein Problem. Es wird immer Menschen geben, die sich mit der Handschrift auseinandersetzen, doch, wie es aussieht, eher im Sinne eines Hobbys. Gestaltete Schrift in der Werbung oder Informationsgrafik ist heute notwendiger denn je. Hier mu§ vor allem die Ausbildung für Designer wieder besser werden. 5) Gibt es Materialien, die Sie bei Ihrer Arbeit besonders bevorzugen? (Papiere, Stifte) Wieso? K.P.: Ja. Ich schreibe z.B. besonders gerne mit einem (chinesischen oder japanischen) Pinsel. Seine lebendige Flexibilität beseelt die Bewegungen auf dem Papier. Auch die Ziehfeder, die man früher zum technischen Zeichnen benutzt hat, ist eines meiner Lieblingswerkzeuge. Hier entstehen expressive Schriftzüge von höchster Eleganz. Ich lasse mir von Spezialisten gerne Federn speziell für meine Hand anfertigen, oder ich mache sie selbst. Eine Bambusfeder, ein Balsa Holz oder ein Furnier kann man selbst gut und billig herstellen. Zu den Papieren mu§ ich sagen, da§ es hier so viele tolle Möglichkeiten gibt. Es kommt ganz darauf an, was man machen möchte. Ein handgeschöpftes Büttenpapier ist hervorragend, doch nicht jede Feder läuft auf jedem Papier. Hier muss man ganz viel experimentieren. 6) Welche Rolle spielen Bleistifte in ihrem kreativen Leben? K.P.: Mit dem Bleistift skizziere ich meistens, ziehe Linien, signiere oder bestimme den Stand von Buchstaben. In meinem Unterricht lasse ich mit Bleistiften unterschiedlicher Härtegrade Schrift skizzieren oder bestimmte Schwünge üben. 7) Wie gehen Printmedien (Zeitungen, Zeitschriften) Ihrer Ansicht nach mit Schrift um? Gibt es gute oder besonders abschreckende Beispiele? K.P.: Es gibt tatsächlich gute, aber noch wesentlich mehr abschreckende Beispiele gestalteter Schrift. Zu viele Leute bedienen sich heute der Schrift, die davon keine Ahnung haben. Hier muss die Ausbildung (s.o.) unbedingt wieder verbessert werden. Sicher gibt es gute Zeitungs- oder Buchtypografie. Das hat aber nichts mehr mit Handschrift, sondern rein mit der Schriftanwendung bestehender Typen zu tun. Doch Schrift kommt ursprünglich immer noch vom Schreiben, wenn dies auch die modernen Typografen heute leugnen wollen. 8)Wer besucht heute noch Kalligrafie-Kurse und mit welchem Ziel? K.P.: Es gibt inzwischen so viele Kurse, die zum Thema Schrift angeboten werden, dass man den Überblick verliert. Leider nennen sich oft Anfänger schon Kalligrafen und geben bereits nach einem VHS-Kurs selbst Kurse. Da bleibt die Qualität natürlich auf der Strecke. Ich selbst gebe viele Kurse, zu denen ich als Referentin eingeladen werde. Auch auf Symposien, die weltweit organisiert werden (z.B. in England, USA oder Belgien). Hierher kommen vom ausgebildeten Designer über künstlerisch Tätige, Lehrer, Bibliothekare, Psychologen, sogar Pfarrer oder Ärzte bis hin zu Schülern, Studenten, Rentnern und Hausfrauen alle Berufs- und Altersklassen. Meine jüngste Kursteilnehmerin war 11, mein ältester Kursteilnehmer 82 Jahre. Die Menschen möchten oft ihre eigene Handschrift verbessern, Lieblingsgedichte schön schreiben oder einfach nur Glückwünsche schreiben können. Sie haben Freude an künstlerischer Gestaltung, dem Umgang mit Feder, Tinte, Papier. Und fast immer ist es auch die Literatur, die Philosophie, Geschichte oder Religion, die die Menschen von jeher fasziniert hat und deren Gedankengut sie mittels gestalteter Schrift ausdrücken und umsetzen können. Das Interview führte Iris Melcher. |