Blätter im Wind Schriftflüge auf Papier
Ausstellung von Katharina Pieper und Zhong WeiJie in der Stadtbibliothek Saarbrücken
bis 11. Januar 2003
Stadtbibliothek
Saarbrücken Gustav-Regler-Platz 1, 66111 Saarbrücken, Tel. 0681 905
1344
Öffnungszeiten:
Di bis Fr 11-18 Uhr, Sa 10-13 Uhr. Vom 22.12.2002 bis einschl. 1.1.2003 ist
die Bibliothek geschlossen.
Blick in die Ausstellung, im Hintergrund Henning Sabo, der sich die Kalligrafien seiner Texte betrachtet
der
von K. Pieper gestaltete Saarbrücker Literaturlöwe aus dem Jahr 1999
schaut sich die Ausstellung an!
Er wanderte
eigens zu dieser Ausstellung von seinem Wohnsitz, dem Saarbrücker Rathaus,
in die Stadtbibliothek,
deren
Haupteingang er im Sommer 1999 über mehrere Monate bewachte.
Dieser
Text von Henning Sabo gab der Ausstellung den Namen!
Kalligrafie
von Katharina Pieper, entstanden im Herbst 2002
Wortblätter
(Mitte), 2 m langes handgeschöpftes Papier, beschriftet, an Rundstäben
aufgehängt und mit handgearbeiteten Pompons versehen.
li: Ausschnitt
aus dem Gedicht "Einmal" von H. Sabo, Acryl und Gouache auf Leinwand.
re: "Nie hör ich auf, mein Lied zu singen...",
Text
von H. Sabo auf Leinwand, alle Arbeiten entstanden 2002
zur
Vernissage dieser Ausstellung wurden Ausschitte aus 80 Original-Kalligrafien
an die Wand projiziert!
Ein
Ereignis der besonderen Art!
die neuesten Arbeiten des chinesischen Kalligrafen Zhong Wei Jie
Der Kalligraf Zhong Weijie
aus Peking lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Traditionelle Gelehrsamkeit förderten
sein Studium der Naturwissenschaft.
Seine Begeisterung für Mathematik weckten sein Interesse für das I
Ging Buch der Wandlungen (Yijing), was die
Grundlage der chinesischen Medizin, Fengshui, Yin-Yang-Dualität etc. bildet.
Er stammt aus einer Familie, in der
die grafische Gestaltung der Schriftzeichen mit dem Pinsel hoch geschätzt
und gepflegt wurde.
Schon im Kindesalter begann er spielerisch, Hand und Auge für die Schriftzüge
zu trainieren.
In Schule, Studium und Arbeit erregten seine handgeschriebenen Schriftstücke
Aufsehen.
So wurden seine Fhigkeiten genutzt, wo immer Worte und Texte kalligrafische
Gestaltung verlangten.
In Deutschland lehrte er Kalligrafie an verschiedenen Institutionen, Museen
und Akademien und zeigte seine Werke
in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen. Seine Werke findet man in öffentlichen
und privaten Sammlungen.
Außer der traditionellen Schriftkunst mit Pinsel und schwarzer Tusche
auf weißem Papier arbeitet Zhong Weijie
auch mit Farben oder bemaltem Papier, druckt seine Zeichen in verschiedenen
Techniken, brennt sie in Terrakotta,
schnitzt sie in Holz, schneidet sie in Stein oder schreibt sie mit Glasur auf
Keramik-Tafeln oder -Schalen.
Spielerisch geht er mit seinen Erfahrungen mit verschiedenen Techniken und Materialien
um und malt mit dem Pinsel Zeichen,
als würde er sie mit dem Messer in Stein schneiden. Zhong Weijie signiert
seine Kalligrafien mit einem Siegel
seines "Pinselnamens", wie es in China seit jeher üblich ist.
Das Siegel zeigt die zwei Schriftzeichen shuishi Wasser/Stein,
was für Yin-Yang-Kosmos steht. Er schneidet seine Siegel selbst; auf Malereien
malt er sie auf.