Zeitschrift Ars Scribendi 1/2000

die erste in diesem Jahrtausend!


 

Alle reden vom Internet, Computer, virtuellen Welten oder http://www. Sollen wir Kalligrafen uns davon ausschließen? Nein, denn die interglobale Kommunikation bietet wirklich phantastische Möglichkeiten des Austausches unter den Schreibbesessenen, und man braucht dabei ja nicht gleich die Feder aus der Hand zu legen! Roland Nyffeler, der Präsident der Schweizerischen Kalligrafischen Gesellschaft, schreibt in seinem Vorwort des Mitteilungsblattes Nr.17 folgendes: "Jedesmal, wenn ich meinen Einstieg ins www: World-Wide-Web mit der schon fast heiligen Mantra 'http://' beginne, überlege ich mir, wie wohl ein 'http: hyper-text-transfer-protocol' bei den Benediktiner Buchmalern des frühen Mittelalters ausgesehen haben mag...". Der Zeitgeist schwingt am Anfang des dritten Jahrtausends auf der technischen Welle, und nun geht alle Welt ins Internet. Auch wir von Ars Scribendi sind "drin" .Zwar liegt noch ein ganzes Stück Arbeit vor uns, was die Vollständigkeitder Seiten angeht, doch gelangt man seit inzwischen einiger Zeit auf diese Seiten im Netz, zunächst über die Website von Katharina Pieper. Es kamen bereits interessante Kontakte, zum Beispiel auch zu unseren Kursdozenten zustande. Hoffen wir, daß weiterhin aus Virtualität auch ab und zu Realität wird!

 


Johannes Gutenberg, der "Mann des Jahrtausends"

In unserer 28 Seiten starken Zeitschrift steht der "Mann des Jahrtausends", der "man of the millennium" an erster Stelle: Johannes Gutenberg, analysiert und charakterisiert von Dr. Christian Klinger. Fachlich kompetent und zugleich spannend und amüsant hat Dr. Klinger das Leben und Werk des Mainzer Druckers zusammengetragen: ein Bericht der Spitzenklasse, den es sich zu lesen lohnt!


         

.......................................Kapitalis von Prof. Werner Schneider: Jahresgabe 1999

__________________________

Neuigkeiten:

_____________________

Prof. Werner Schneider wurde 65 Jahre alt: ein fanatischer Schriftkünstler und Type-Designer auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft.

*

Joke van den Brandt, Präsidentin der flämischen Vereinigung "Kalligrafia", ist von Ars Scribendi zum Ehrenmitglied ernannt worden.

*

"Literarisches": Der Dichter Henning Sabo aus Mainz bringt Kurzgeschichten und Gedichte in seinem neuen Buch InneHalt heraus.

*

100 Jahre Gutenberg-Gesellschaft: ein Jahrbuch, herausgegeben vom Hermann-Schmidt-Verlag in Mainz.

*

Exkursion nach Paderborn 1999: Kurt Hille beschreibt den Ausflug in die Karolingerzeit, und Dorothea Schrader gestaltet eine Fotocollage mit allen Teilnehmern.

*

KALLI GRAF

Der Cartoonist Bruno Bücker aus Münster zeichnet seit 1998 den "Kalli Graf", einen liebenswerten und amüsanten Begleiter in unserer Zeitschrift. Ars Scribendi hat als Jahresgabe 1999 ein Büchlein mit Karikaturen des Kalli Grafen herausgebracht. Dieses ist zum Preis von 15 DM (12 DM für Mitglieder) erhältlich.

*


Arbeiten von Prof. Werner Eikel:

Ein Großteil der Werke des Gründes der Gesellschaft Ars Scribendi, Prof. Werner Eikel aus Aachen (verstorben 1998) befindet sich inzwischen bei unserem Kuratoriumsmitglied Frau Gerhild Vollmer in Dortmund. Viele wunderbare Arbeiten und Texte, auf die unterschiedlichsten Arten gestaltet sind: von lateinischen Lettern über hebräische bis hin zu arabischen - für Werner Eikel schien es keine Grenzen zu geben. Eine Vielfalt, die uns immer wieder die grenzenlose Kreativität und Schaffenskraft unseres Gründers vor Augen führt und voller Respekt den Hut ziehen läßt.

Eine Website über Prof. Werner Eikel ist in Bearbeitung...


Kursberichte:

z.B. über den englischen Kalligrafen Peter Thornton in der ag-Galerie in Wentorf bei Hamburg (Antje und Günter Stapelfeld), eine Vorankündigung des Steinbildhauer-Seminars bei Karl-Josef Schneider und Markus Weisheit in Siegburg (obiger Stein ist eine wunderbare Textur, gehauen in Stein von Karl Josef Schneider), ein Seminar in Chemnitz mit dem bekannten Kalligrafen Heinz Schumann oder einen Erfahrungsbericht über das Seminar "Humanistische Kursive" bei Rolf Frank Römhild in Olpe beleuchten die vielfältigen Angebote an interessanten Kursen, die von unserer Gesellschaft organisiert werden.


Ein Philosoph als Anarchist des Alphabets:

Dr. G.L.J. Schönbeck ist Wissenschaftler und Buchkünstler zugleich

Erstmals in der Geschichte der Typografie ist es geschehen, dass ein Wissenschaftler die typografische Notwendigkeit für seine Studien erkennt und aus ästhetischen Gründen selbst seine ganz eigene Schrift für seine Dissertation entwirft. Gottfried Lodewijk Johann Schönbeck aus Amsterdam schreibt 10 Jahre an seiner Doktorarbeit, die die Notationen des Heraklit zur Sonne zum Thema hat. Allein der wissenschaftliche Horizont übersteigt bei weitem den Rahmen des bisher Gewesenen, und nun entwirft der fanatische Perfektionist auch noch über 2000 Zeichen, Zahlen, Ligaturen, Ziffern, Sonderzeichen und eine ganz eigene griechische Schrift für sein œuvre Sunbowl or Symbol, weil die bestehenden Typen die archaischen Texte nicht akkurat genug wiedergeben können. Ohne die moderne Computertechnik wäre diese Entwicklung nie möglich gewesen. Für sein Werk ist der Wissenschaftler nicht nur mit einem Preis der Stiftung Buchkunst der Frankfurter Buchmesse 1999 ausgezeichnet worden, sondern auch mit dem Max Reneman Preis der Niederlande für die buchkünstlerische Arbeit. Es ist ein Gesamtkunstwerk entstanden, das weltweit seinesgleichen sucht.


Fragen, Meinungen, Interesse?

Informationen zum Abonnement der Zeitschrift Ars Scribendi: Frau Sigrid Goldschmidt, Tel (0241) 79034, Fax (0241) 4007271

Informationen zur Redaktion Ars Scribendi: Silke Schmithausen, Tel . und Fax: (0241) 70 87 70

zurück zur Seite Kurse Ars Scribendi: