"Der Kalligrafische Kreis" ist ab 19. April im Kulturzentrum Vinningen/Pfalz zu sehen.

www.kulturzentrum-vinningen.de



 

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Elisabeth Böttcher.............................................Pia Paul

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Anneliese Didié, Elke Schweitzer und Pia Paul.....................................Heidrun von Scheidt

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Gisela Neumann..........................Irene Menges............................Elke Schweitzer

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Die Vernissage war gut besucht, das Buffet mit feinen Leckereien und Getränken
der Kursteilnehmerinnen ausgezeichnet bestückt.

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Michaela Rayer ..................................... zum Kunsthandwerkermarkt mussten einige Bilder umziehen

Wolfgang Faubel

Sehr geehrte Mitglieder des Vorstandes des
Fördervereins Limbacher Mühle,

liebe Freunde der Kalligrafie, liebe Kursteilnehmer/innen !

Was lange währt, wird heute rund! Die Teilnehmer-Ausstellung "Der kalligrafische Kreis"
wird heute abend der Öffentlichkeit präsentiert. Wochen und Monate des Vorbereitens, des kreativen Schreibens, des harten Arbeitens, der Disziplin und der sprudelnden Ideen finden heute ihren Höhepunkt hier in den historischen Räumen der Limbacher Mühle. Bereits vor fast einem Jahr entstand die Idee, hier (erneut) eine Kalligrafie-Ausstellung zu zeigen. Die letzte Ausstellung, an der bereits einige der hier Ausstellenden beteiligt waren, fand vor genau 9 Jahren, im Oktober 1998, statt. Das Thema Kreis ergab sich aus einigen sehr gelungenen Arbeiten, die im Kurs zur Schrift "Unziale" entstanden sind.

Der Kreis als universelles Thema symbolisiert wie kein anderes Motiv Einheit, Geschlossenheit, Vollkommenheit. Was sehen wir hier an den Wänden der Mühle? Ist es die Schrift, die wir als erstes wahrnehmen? Nein, es ist das Bild, das Bild des Kreises, der mittels Schrift entstanden ist. Die Schrift als Träger und Übermittler von Text und Inhalt, die Schrift in kalligrafischer Ausprägung, verschiedene Schriften wie Humanistische Kursive, Unziale, Fraktur und diverse modifizierte, personalisierte Formen der Kursiven.

Hier sind wir beim Thema: was ist eigentlich Kalligrafie? Im Zeitalter des Bildschirms und der Massenmedien werden wir überflutet von hunderten, tausenden von Schriften. Schriften aus der Konserve, die irgendwann einmal von einem (mehr oder weniger hoch qualifizierten) Schriftdesigner gestaltet wurden. Schriften, die dem Transport eines Inhaltes dienen, der Kommunikation. Schriften, die heute wie kein anderes Kommunikationsmittel verunstaltet werden. Dies alles hat nichts mit Kalligrafie zu tun.

Kalligrafie ist die Kunst des ausdrucksvollen Schreibens, die stille Kunst, eine Feder zu führen, die Kunst, Inhalten eine Form zu geben, der Weg, durch das verinnerlichte Schreiben zu sich selbst zu finden, Kalligrafie ist Meditation, Konzentration, Kontemplation.

Kalligrafie ist aber auch lebendige Geschichte, Kulturgeschichte. Denn jede Schriftform ist in ihrer Zeit entstanden, und heute geht es darum, unseren Buchstaben neue, zeitgenössische Formen zu geben. Schrift kommt vom Schreiben, auch wenn dies Schriftanwender unserer Tage mehr und mehr leugnen wollen. Kallos Graphein, wie sich das Wort Kalligrafie ursprünglich aus dem Griechischen ableitet, "Schön Schreiben", aber auch richtig und fehlerlos. So wie Typografie wörtlich bedeutet: mit Typen, also Lettern, Buchstaben, schreiben. Fotografie bedeutet zum Beispiel dem Ursprung des Wortes nach "mit Licht schreiben".

Licht finden wir hier in vielen Werken ebenso: das Licht im leeren Raum, das Licht in der unbeschriebenen Fläche, dem Raum zwischen den Buchstaben. Ohne dieses Licht wäre der Buchstabe kein Buchstabe. Erst diese "Gegenform" macht die Form zur Form. Ihr als Kursteilnehmer wisst, dass der Weg zu schönen Lettern, zu einem gelungenen Schriftstück, langwierig ist. Ergebnisse können nicht nach kurzer Zeit oder gar einem Wochenende erzielt werden. Es ist schon viel Übung und Fleiß notwendig, bis die Form der Buchstaben gelungen ist, der Text in der Fläche sitzt oder man die vielfältigen Möglichkeiten der Federführung, der Papierqualitäten oder der diversen Schreibflüssigkeiten kennt.

Was lange währt, wird heute rund. Auch für mich wird genau am heutigen Tage etwas rund, und zwar begann ich vor exakt 25 Jahren, am 26. September 1982, mein Studium an der Fachhochschule Wiesbaden u.v.a. bei Prof. Werner Schneider. Ohne ihn und seinen Enthusiasmus, seine Ermunterungen, sein enormes Fachwissen und sein Verständnis von hoher Qualität wäre ich nicht Kalligrafin geworden und wir alle heute nicht hier versammelt. "Qualität kommt von Qual", eines seiner Zitate, die meisten von Euch hier kennen diesen Ausspruch. Oder "man soll sein Urteil nicht am Mittelmaß bilden, sondern nur am Allervorzüglichsten" hörte ich als Studentin immer wieder.

In dieser Ausstellung ist, wie ich finde, eine wunderbare Synthese gelungen: die Vereinigung von Schrift und Bild, von Farbe und Form, von Text und Illustration, von Ausdruck und Inhalt. In der Einheit der Formgestalt des Kreises wurde unsere gemeinsame Arbeit zu einer runden Sache. Mit viel Enthusiasmus und Freude am Schaffen, viel Spaß, aber auch konzentrierter Arbeit ist hier eine harmonische Ausstellung gelungen, die sich sehen lassen kann. Ich wünsche Ihnen und uns allen einen schönen Abend, Freude am Betrachten der "Kreisbilder" und: kommen Sie nicht ins Rotieren!

Vielen Dank! ....................................................................Katharina Pieper, September 2007

 

 

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Es macht Spaß, inmitten der Ausstellung zu arbeiten! Brigitte Jost zeigt stolz ihr gelungenes Werk.

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Die Ausstellung wurde durch einen schönen Zeitungsartikel gewürdigt.

Saarbrücker Zeitung vom 12. Oktober 2007


Die Fotos der Ausstellung und der Kurse stammen von Heidrun von Scheidt, Michaela Rayer und K. Pieper.